Im Frühjahr 2020, als die erste Welle der Corona-Infektionen die Schweiz – Bevölkerung und Institutionen – ziemlich unvorbereitet traf, erkrankten auch in einem der Wohnhäuser von abilia mehrere Klienten und Mitarbeitende. Wir sind dankbar, dass wir frühzeitig unsere sechs Standorte in Basel getrennt haben und es bei diesem einen Standort blieb. Dieser wurde jedoch einer schweren Prüfung unterzogen. Isolation, Beharrlichkeit und Improvisation erlaubten es, den Weg zurück in den Alltag zu finden. Dass wir diesen Weg nicht mit allen Klienten bewältigen konnten, sondern zwei betagte Menschen ihr Leben lassen mussten, bedauern wir zutiefst.
Aktuell befinden wir uns in der Reflexion der geltenden Massnahmen, Hygiene- und Abstandsregeln, welche uns in Fleisch und Blut übergegangen sind:
- Haben wir die geforderten Schutzmittel wie Masken, Handschuhe, Schürzen und Desinfektionsmittel?
- Sind die Mitarbeitenden in der Anwendung dieser Schutzmittel sicher und geübt oder braucht es zusätzliche Schulung?
- Werden die internen und externen Anspruchsgruppen in klarer Form und angemessenem Rhythmus informiert?
- Sind kundige Ansprechpersonen erreichbar, wenn sie gebraucht werden?
- Was hilft den unmittelbar betroffenen Klienten und Mitarbeitenden mit der aussergewöhnlichen Situation einen gesundheitsförderlichen Umgang zu finden?
- Welche positiven Aspekte hat uns die Krisenzeit offenbart?
Dies die zentralen Fragen, welche wir gegenüber den Mitarbeitenden, gegenüber den Angehörigen und Beiständen sowie in einfacher Sprache gegenüber den Klienten selbst stellen und im offenen Austausch beantworten. Die Erkenntnisse über die wirksamen Schutzmittel und deren Anwendung; über die geeignete Form und den angemessenen Rhythmus der Information; über die kleinen Dinge des Alltags, die uns erheitern und widerstandfähig machen; über Zusammenhalt und selbstlose Unterstützung – diese Erkenntnisse fliessen in gefestigte und verbesserte Arbeitsabläufe ein.
Zugleich handeln wir in einem gesellschaftlichen Umfeld und es ist entscheidend, dass die Bevölkerung sich rücksichtsvoll benimmt: Händehygiene, Abstand halten und Masken tragen. So kann die Wahrscheinlichkeit, dass Infektionskeime sich übertragen vermindert werden. Und die Klienten unserer Wohngruppen können sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen, worauf sie ein gleiches Recht haben, wie alle anderen auch.