Kommunikationswerkstatt

Expert:innen in eigener Sache bringen Erfahrungen ein, um Kommunikationshilfsmittel zu entwerfen und anzufertigen

Heute kamen die Klient:innen der Kommunikationswerkstatt echt ins Schwitzen. Die inklusive Konferenz Lebensqualität erarbeitet aktuell ein niederschwelliges Meldewesen, welches die Kommunikationswerkstatt visualisiert. Auf einem Ampelplakat werden die Regeln für Begleitpersonen festgehalten:

Grün: Dieses Verhalten wird durch die berufliche Aufgabe der Begleitpersonen verlangt. Zum Beispiel die Budgetvorgabe des Beistands einhalten.

Orange: Dieses Verhalten verlangt die Einwilligung der betroffenen Klientin und sollte im Team abgesprochen werden. Zum Beispiel die persönlichen Sachen der Klientin aufräumen – kann ok sein, oder auch nicht und verlangt der Absprache mit Klient:in und Team.

Rot: Dieses Verhalten ist ein NO-GO und wird nicht toleriert. Zum Beispiel ohne Klopfen und Abwarten einer Antwort das Zimmer einer Klientin betreten.

Was tun, wenn in den Augen der betroffenen Klientin sich die Begleitpersonen nicht an ihre Regeln halten?

       

  • Ich kann mich bei jeder Person beschweren.
  • Meine Beschwerden werden ernst genommen und bearbeitet.
  • Wenn ich nicht ernstgenommen werde, dann gehe ich zur Leitung.
  • Es gibt keine Geheimnisse zwischen mir und der Begleitperson.

In der Kommunikationswerkstatt werden die Pictos gestaltet, beschriftet und auf dem Plakat angeordnet.

Ziel ist es, dass in jedem Angebot der Tagesbegleitung und auf jeder Wohngruppe den Klient:innen ein einfaches und visualisiertes Instrument bereitsteht, das in Klientensitzungen besprochen und im Alltag angewendet wird – wir schauen hin! 

Bis an der nächsten Konferenz im Herbst findet die Überprüfung über Klient:innen – und Teamsitzungen statt. Kritische Klient:innen und Begleitpersonen machen einen Probelauf und schauen, ob das Meldewesen verständlich und brauchbar ist.

Erst dann haben wir – auf inklusivem Weg – das Meldewesen von abilia niederschwellig ausgestaltet. Inklusion ist zeitaufwändig. Doch die Langsamkeit der Prozesse gleicht den Aufwand aus. Es lohnt sich.