Wohngruppen für junge Menschen mit teils schweren Beeinträchtigungen brauchen für Freizeit- und Ferienausflüge ein rollstuhlgängiges Fahrzeug – oder? Dies dachten auch die Mitarbeiter*innen und Leitungspersonen der Wohngruppen Erlenmatt und stellten beim Förderverein von abilia einen entsprechenden Antrag. Gross war die Freude, als dieser umgehend bewilligt wurde.
Doch statt eines gewöhnlichen Einkaufs begann ein Entscheidungs- und Optimierungsprozess, welcher den Verantwortlichen für technische Einrichtungen und den zuständigen Bereichsleiter über ein Jahr mit immer neuen Fragen forderte. Denn, Ziel war es ein Fahrzeug zu beschaffen, das in der Einstellhalle Platz findet und somit von den Klient*innen der Wohngruppen bequem erreicht werden kann. Aber auch ein Fahrzeug, das mindestens zwei Rollstuhlfahrer*innen mittels elektrischer Hebebühne einfach zu handhabenden Zugang bietet.
Während den langen Monaten des Austauschs mit dem Verkäufer des Fahrzeuges und dem Spezialisten für den Innenausbau wurden zahlreiche besondere Eigenschaften erfüllt:
- Innenhöhe mind. 1.45 m
- Aussenhöhe max. 2.25 m
- 9 Normalsitzplätze oder
- 2 Rollstuhlplätze mit 5 Normalsitzplätzen
- Hintere Sitzplätze variabel konfigurier- und ausbaubar
- Heckklimatisierung bei vorgegebener Mindestinnenhöhe
- Rollstuhlhebebühne 350 kg belastbar
Wer hätte gedacht, dass um die Innenhöhe zu erreichen die Auskleidung des Daches entfernt werden musste? Oder, dass die durch den Umbau erreichte Nutzlast zum Einbau einer Luftfederung führte, was die Aussenhöhe des Fahrzeugs über die geforderten 2.25 m der Einstellhalle anhob? Oder, dass die Antenne für den Radioempfang vom Dach entfernt und in den Rückspiegel montiert werden musste?
Der angefügte Mailauszug gibt einen guten Einblick in die anspruchsvollen handwerklichen Interventionen: «Das Fahrzeug misst nach 6 Wochen Abwesenheit, bei einem Luftfederdruck von 1.0 bar und mit maximal gestreckten Blattfedern, aktuell 2.242 m in der Höhe». Es konnten sämtliche Anforderungen bei einem hohen Ausbaustandard und maximaler Nutzlast von 930 kg erreicht werden…
…und Anfang März war es dann soweit. Ein innen wie auch aussen massgeschneidertes Rollimobil konnte die ersten Klient*innen auf einen Sonntagsausflug in den prächtigen Frühling hinaus geleiten.
Vielen Dank dem Förderverein von abilia – grosses Lob an Andreas Bürgi, dem technischen Verantwortlichen von abilia und ausgewiesenen Spezialisten in Sachen rollstuhlgängiger Ausbau von Kleinbussen!