Weiterbildung UN-Behindertenrechtskonvention

 
 

Ob wir in der Behindertenhilfe noch ein fremdbestimmtes Versorgungssystem aufrechterhalten, welches darüber befindet, was für einen anderen Menschen gut ist?

Oder haben wir nicht vielmehr in zahlreichen kleinen Aktivitäten des Alltags die Spur aufgenommen Klientinnen und Klienten frei und informiert an Entscheiden ihrer Lebensgestaltung teilhaben zu lassen?

Daniel Oberholzer führt sämtliche Mitarbeitenden von abilia mit viel Sachverstand und Humor in die Sichtweise der UN-BRK ein, indem er uns eine Brille zur Verfügung stellt, welche es erlaubt die anfangs gestellten Fragen zu beantworten.

Wir sehen uns also aufgefordert, als Organisation normalisierte Teilhabesituationen zu schaffen und künstlich erzeugte Ansprüche auf den Sinn einer Tätigkeit hin zu hinterfragen: Weshalb muss jeden Dienstag ein Zimmer geputzt werden, wenn es nicht schmutzig ist? Wie kommt es, dass Esssituationen auf Wohngruppen meistens begleitet ablaufen und die Begleitperson somit die Kommunikation monopolisiert? Ist es wirklich normal, dass ich Unterstützung brauche, um meinen Rücken zu waschen – wer wäscht eigentlich seinen Rücken?

Über begriffliche Auseinandersetzungen zu Teilhabe, Teilsein, Teilnahme und Anteilnahme, über Reflexionen sozialer Rollen und immer wieder über kritisch beleuchtete Situationen aus dem Beruf der agogischen Begleitung nähern wir uns dem Kern der UN-BRK:

  • Aus Sicht der Person mit Unterstützungsbedarf, dass sie mitentscheiden kann, was ihr guttut.
  • Und aus Sicht der Begleitperson, dass sie freie und informierte Entscheide seitens Klientel ermöglicht.

Eine gelungene Mischung aus kritischer Nachdenklichkeit, Mut zum Ausprobieren und Humor entlang den grossen Linien der Realutopie UN-BRK lässt einen Halbtag Weiterbildung im Nu vergehen. Daniel Oberholzer hat uns instruiert, irritiert und unterhalten – herzlichen Dank!